Zeitdiebe entlarven – Wie du effektiv mehr Zeit für dich schaffst

Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten

Schiebst du deine Hobbies, Ziele und Träume immer wieder auf? Dann liegt es wahrscheinlich daran, dass du deiner eigenen Lüge glaubst:

“Ich habe keine Zeit für mich.”

Entschuldige diese recht provokante Formulierung, aber im Laufe des Artikels wirst du verstehen, worauf ich hinaus will. Möchtest du die Kontrolle über deine Zeit zurückzugewinnen und dein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten? Dann lass uns gemeinsam die Wahrheit hinter dieser großen Lüge aufdecken und ein Leben wieder mehr nach unseren eigenen Wünschen führen.

Sätze wie diese kennen wir wohl alle nur zu gut:


Ich würde ja so gerne eine neue Sprache lernen, aber wann soll ich das denn noch machen? Neben Job und Familie ist das einfach nicht drin! Ich habe nun mal keine Zeit für mich!



Ich wäre so gerne wieder so fit und sexy wie mit 20. Aber im Job laufen gerade zig Projekte gleichzeitig, ich schaffe kaum meine Deadlines, den Haushalt ganz zu schweigen – wie soll ich da noch Zeit für gute Ernährung und Sport finden?


Ich habe solche Sätze auch gesagt oder zumindest gedacht. Dann habe ich aber festgestellt, dass es eine Frage der inneren Haltung ist, des eigenen Commitments, der Priorisierung. Wenn man es wirklich will, findet man einen Weg und auch genug Zeit. Bei mir war es zum Beispiel ein Studium, das ich neben Job und Familie mit Ende 30 noch begonnen und mehrere Jahre erfolgreich durchgezogen habe. Dabei war ich vorher noch der Überzeugung, keinerlei Zeit für mich zu haben, nicht mal, um mich gelegentlich mit Freundinnen zu treffen.

Fokus und Priorisierung

Viele Menschen glauben also, sie hätten nicht genügend Zeit, um ihre Träume zu verwirklichen, sei es ein Buch zu schreiben, in Form zu kommen oder ein eigenes Business zu starten. Wenn du auch so eine multipassionierte Seele bist wie ich, hast du in deinem Leben wahrscheinlich genauso viele Tabs geöffnet wie in deinem Browser. Aber wie schaffst du es neben deinem Alltag trotzdem noch, dir Dinge nicht nur zu wünschen, sondern Stück für Stück anzugehen und auch abzuschließen?

Mein kleines Produktivitätsgeheimnis

Hier möchte ich dir aufzeigen, wie du diese Zeit für dich finden kannst:

1. Zieldefinition:

Überlege erst einmal, welches wichtige Ziel oder Projekt du in den nächsten 12 Monaten (oder einem anderen definierten Zeitraum) erreichen möchtest. Also vielleicht “jede Woche ein Buch lesen”, “fünf Kilo abnehmen”, “eine Selbstständigkeit aufbauen”. Dabei ist es total wichtig, sich für ein Ziel zu entscheiden und dann auch voll und ganz dazu zu verpflichten.

2. Zeit schaffen:

Natürlich ist es möglich, dein Leben um die Erreichung deines Zieles herum zu organisieren, indem du beispielsweise deine Morgen – oder Abendroutine entsprechend anpasst, damit du dich ungestört auf dein Thema konzentrieren kannst. Dafür lassen sich anfallende Aufgaben anders organisieren (z. B. Time Batching) oder aber delegieren. Bei größeren Zielen wie einem Studium muss man auch eher so vorgehen.

→ Du bist Herr – oder besser gesagt Frau – deines Lebens & deiner Zeit.

Ohne viel Kraftaufwand kannst dir aber auch locker einen ganzen Arbeitsmonat im Jahr für deine Träume oder einfach als Zeit für dich frei schaufeln. Dies erreichst du durch eine etwas effizientere Nutzung deiner täglichen Zeit: Besonders einfach ist es, wenn du täglich 30 Minuten, die du normalerweise mit unwichtigen Aktivitäten wie Social Media oder Fernsehen verbringst, auf die Verfolgung deiner persönlichen Ziele verwendest. Über ein Jahr gerechnet, könnten diese 30 Minuten täglich insgesamt 182 Stunden, also über 22 volle 8-Stunden-Arbeitstage an zusätzlicher Zeit für dich ergeben.

3. Klarheit und Fokus:

Deine eigene Klarheit ist der Schlüssel zur Erreichung deiner großen Träume. Daher ist es wichtig, dass du dein Ziel nicht irgendwie diffus, sondern wirklich präzise vor Augen hast. Nun heißt es, dich auf das Wichtigste zu konzentrieren. Lass dich also nicht ständig von neuen Dingen und Möglichkeiten ablenken. Besonders wichtig ist dabei, Ziele und Aufgaben zu priorisieren sowie den Fokus und die Motivation zu halten (dazu unten mehr). Ein fester Termin für die Zielerreichung ist ebenfalls entscheidend.

4. Weniger Ballast

Seit der Minimalismus bei mir zuhause eingezogen ist, habe ich deutlich weniger im Haushalt zu tun. Große Aufräumaktionen fallen völlig weg. Da nichts auf dem Boden steht oder rumliegt, geht das Fegen bzw. Staubsaugen auch viel schneller. Gleiches gilt fürs Staubwischen. Aber auch von belastenden Aufgaben oder Menschen habe ich mich getrennt. Diese Zeit kann ich nun für mich nutzen. 🙂

5. Zeit für mich – „Gestohlene“ Zeit zurückholen:

Als ich mich vor vielen Jahren entschied, gesünder zu essen, stand ich deutlich mehr in der Küche, um Dinge selber zu machen. Das reichte vom frischen Mahlen des Mehls über das Backen des eigenen Brots bis zur Vorbereitung des Essens für den Folgetag. Da bemerkte ich, dass es zeitlich sogar ziemlich leicht war, indem ich beim abendlichen Fernsehen immer die etwa 10-minütigen Werbeblöcke für die unterschiedlichen Arbeitsschritte genutzt habe. Derartige Zeitfenster kann man auch für Gymnastik-Übungen, zur Meditation oder für andere Tätigkeiten verwenden, ohne wirklich irgendwas entbehren zu müssen. Auch andere Wartezeiten lassen sich effizient nutzen: Wenn du auf den Zug wartend schon mal Mails beantwortest, in deinem Buch liest oder Überweisungen tätigst, statt in deinem Insta-Feed zu versinken, oder die Spülmaschine ausräumst, während der Wasserkocher dein Teewasser erhitzt, hauchst du “toter Zeit” Leben ein… und hast am Ende mehr Zeit für dich gewonnen.

Du siehst, man hat oft mehr Zeit zur Verfügung, als man denkt. Schon durch die bewusste und zielgerichtete Nutzung dieser Zeit kannst du bedeutende Fortschritte bei deinen persönlichen Zielen machen, ohne auch nur irgendwas im Leben groß umorganisieren zu müssen. Und wenn du dir selbst dann noch die gleiche Priorität zugestehst wie irgendwelchen Aufgaben, kannst du „Zeit für dich“ ganz selbstverständlich in deiner Tagesplanung mit berücksichtigen.

Meine persönlichen Game-Changer

Folgende Gewohnheiten und Routinen empfinde ich bei mir als besonders produktivitätsfördernd :

1. Planung und Evaluation:

Meine Chronodex-Planung

Ich beginne den Tag mit meiner Planung. Das tue ich handschriftlich mit meinem Remarkable. Über den Tag notiere mir alles Mögliche und wie lange ich für bestimmte Tätigkeiten gebraucht habe. So kann ich meine Planung entsprechend anpassen. Für mich hat sich das Chronodex-System bewährt, das Patrick Ng erfunden hat. Im Mitgliedsbereich findest du meine Chronodex-Vorlage für deine Planung.

Früher habe ich das Vorplanen gehasst, es als einschränkend und beengend empfunden, wollte ich doch lieber alles spontan machen. Allein schon bei der Bekanntgabe des neuen Dienstplanes bekam ich Beklemmungen. Heute merke ich, dass ich meinem Leben gerade durch Planung Freiräume für Spontanität schaffe und dabei trotzdem alles im Griff behalte. Statt eine herkömmliche To-Do-Liste zu verwenden, sc…

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